1: Parker 51 – der Rekordhalter

 

Der Parker 51 wurde schon im Jahr 1941 eingeführt; 1939, als seine Entwicklung fertiggestellt war, war die Firma Parker gerade 51 Jahre alt geworden. Er ist ein paar Mal ein bisschen verbessert, aber doch weitgehend unverändert bis zum Jahr 1972 20 Millionen mal hergestellt worden! Das dürfte ein Rekord sein. Dabei war sein Design zuerst einmal gewöhnungsbedürftig.

Bei frühen Exemplaren wurde die Tinte mit einem „Vacumatic“ genannten System eingefüllt: Man drückte einen Knopf, der sich unter einer aufgeschraubten Kappe am Ende des Füllers verbarg, und tauchte die Spitze in die Tinte ein; beim Loslassen des Knopfes wurde die Tinte eingezogen. Später gab es dann das „Aerometric“-System; das war dann im Prinzip ein Balg aus Kautschuk, den man drücken musste, um die Luft hinaus zu drücken. Beim Loslassen wurde dann wieder eingesaugt. Ein einfaches, aber recht effektives System.

Es gibt zum Parker 51 eine ausführliche Seite bei Wikipedia und sogar eigene Liebhaberseiten mit umfassenden Informationen über den Füller und die zahllosen Varianten, in denen er hergestellt wurde:

https://en.wikipedia.org/wiki/Parker_51

http://parker51.com

https://parkerpens.net/parker51.html

Außerdem gibt es einen wirklich interessanten Artikel aus der „Welt“ zu lesen:

https://www.welt.de/lifestyle/article2513595/Wahrer-Stil-schreibt-wieder-mit-dem-Fueller.html

Aber nun zu meinem persönlichen Exemplar!

Ich habe es nicht gekauft, sondern geerbt. Es gehörte meinem Vater, der den Füller aus irgendeinem Grund nie verwendet hat. Trotzdem zeigt er schon gewisse Abnutzungserscheinungen. Aber das wichtigste: Er funktioniert ausgezeichnet! Nicht nur der Parker 51, sondern viele Füller-Oldtimer sind noch immer für den täglichen Gebrauch geeignet.

Das Besondere am Parker 51 ist diese verdeckte Feder – „hooded nib“ sagten sie dazu. Sie hilft angeblich, das Eintrocknen der Tinte zu verzögern. Unter der Abdeckung befindet sich eine waschechte Goldfeder, die, wenn sie nicht beschädigt ist, genauso schön schreibt wie die Bezeichnung vermuten lässt. Meine Feder ist wahrscheinlich eine M-Feder; die Auswahl an Federstärken soll groß gewesen sein.

Dieser Stift stammt vermutlich vom Ende des Produktionszeitraums, denn er ist, wie man am Schaft noch ablesen kann, in England hergestellt worden. Genauer kann ich es nicht sagen.

Im Inneren sieht man das sogenannte „Aerometric“-System, das auch nach rund 50 Jahren noch einwandfrei funktioniert. Auf der einen Seite der Hülse ist die Modellbezeichnung eingeprägt, auf der anderen eine kurze Anleitung zum Füllen des Stiftes.

Die Tinte ist Pelikan 4001 Brillant Rot, denn ich verwende den Parker 51 zum korrigieren von Prüfungen. Manche haben Vorbehalte gegenüber den 4001-Tinten von Pelikan, weil sie angeblich sauer wären und Dichtungen in Füllern zersetzten – ich habe davon aber noch nichts bemerkt, und ich verwende eigentlich meistens 4001-Tinten.

Das Papier ist aus einem Paperblanks-Notizbuch – es ist ein glattes, festes, dickes Papier mit einer angenehmen Haptik, auf dem man jedoch lieber nicht zu nass schreiben sollte.

Der Parker 51 wird schon seit fast fünfzig Jahren nicht mehr hergestellt, man kann aber immer noch gebrauchte und guterhaltene Exemplare zu Preisen von unter 100 bis zu mehreren Tausend Euro kaufen – je nach Seltenheit und Erhaltungszustand. Fündig wird man bei Online-Auktionen oder bei spezialisierten Händlern, etwa in England, die auch über das Internet anbieten.

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