Der Franken-Füller

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Der Titel bezieht sich nicht auf meine Heimat, sondern auf den legendären Roman von Mary Shelley, „Frankenstein“. Ich habe vor nicht langer Zeit schon einmal einen äußerst preiswerten chinesischen Demonstrator am Rande mitbesprochen, den Lanbitou 3059, welcher ein Klon des TWSBI Eco (ohne T) ist. Ich hatte damals vier solche Füller für kleines Geld gekauft und war dann überrascht von der erstaunlich hohen Qualität derselben. Kurz danach habe ich sie wieder verschenkt, wie die Zeugen Jehovas ihre Hefte verschenken, und dann kam ich auf die Idee, eine kleine Serie über China-Demonstratoren zu schreiben. Also musste ein neuer 3059 her und ist auch letzte oder vorletzte Woche eingetroffen. Ein interessantes Detail an diesem Füller ist ja die Feder im Stil von Lamy; Lamy hat für den Safari ein genial einfaches System von Aufsteckfedern entwickelt. Die Federn meiner ersten vier 3059er (die ich verschenkt habe) waren okay. Die Feder meines neuen 3059 ist eher mäßig — schade. Heute nun in Dinkelsbühl kam ich am Schreibwarengeschäft vorbei und fragte spontan nach Lamy-Ersatzfedern; solche sind in ziemlich vielen Schreibwarengeschäften vorrätig. Ich dachte mir, einen Versuch wäre es wert: Passt eine Lamy-Feder auf einen Lanbitou 3059? Ich entschied mich für eine Lamy-Joy-1.9-Feder, das ist eine Kalligraphiefeder, „1.9“ steht für die Breite der Spitze in Millimetern. Zuhause die Originalfeder mit einer Zange vorsichtig abgezogen – Spannung! Passt die Lamy-Feder? Ja, sie passt! Aber schreibt sie auch? Und wie! Jetzt rechnen: € 2,26 für den Chinafüller, € 6,90 für die Qualitätsfeder, macht einen Franken-Füller für € 9,16. Gut, einen Lamy Joy mit 1.9-Feder gibt es schon für unter 20 Euro, ABER er muss mit Lamy-Patronen oder mit einem Tintenkonverter betrieben werden. Der Lanbitou 3059 hingegen kommt als Kolbenfüller mit einem im Vergleich sehr großen Tintenreservoir und mit der — wie ich finde — extrem coolen Optik eines Demonstrator-Füllers.